Beim Ortsteil Haus könnte schon bald, in der Geothermieanlage Tengling/ Haus, geothermische Energie für die Erzeugung von regenerativem Strom und der Versorgung von Fernwärme gewonnen werden.
Name der Anlage | Tengling/ Haus |
Standort | Tengling |
Eigentümer/ Betreiber | GeoEnergie Bayern |
Nutzungsart | Heizkraftwerk |
Jahr der Inbetriebnahme | vorraussichtlich 2022 |
Leistung thermisch [MWth] |
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Leistung elektrisch [MWel] |
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Bohrungen [m] |
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Thermalwassertemperaturen [⁰C] |
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Förderraten [kg/s] |
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Sonstiges |
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Die Münchener Firma Geoenergie Bayern hat auf Antragstellung und nach Prüfung der finanziellen Mittel, der Zuverlässigkeit und Kompetenz der Firma durch das Bayerische Wirtschaftsministerium Ende 2017 die Genehmigung erhalten, im bergrechtlichen Aufsuchungsfeld „GT Törring“ nach geothermaler Energie zu suchen. Das Management der Firma war bereits bei den Geothermie-Projekten in Kirchweidach und Garching an der Alz verantwortlich tätig und konnte dabei wertvolle Erfahrungen gewinnen, die auch bei dem Projekt beim Ortsteil Haus positiv genutzt werden können. Zu Beginn des Projektes wurden eine Vielzahl von möglichen Hemmnissen und Risiken unter-sucht, um den besten Standort für das Projekt zu finden. Dabei wurden u.a. folgende Belange durch mehrere Gutachten geprüft:
Die Ergebnisse waren bisher alle sehr positiv und haben keine standortspezifischen Nachteile ergeben. In 2 Terminen wurde der Gemeinderat über das Projekt und die ersten Erkenntnisse und Zwischenergebnisse informiert. Der Standort östlich des Betriebsgeländes der Firma Oppacher hat sich gegenüber anderen Standorten als der Günstigste erwiesen.
Der Standort ist über die Staatsstraße 2105 sehr gut erreichbar. Ein Großteil der Infrastruktur ist in der Nähe bereits vorhanden und soll mitgenutzt werden. Die nächsten Anwohner sind über 400m vom
Bohrplatz und der Stromerzeugungsanlage entfernt. Die Untersuchungen haben ergeben, dass der sehr sensible Punkt des Nachbarschutzes hinsichtlich schalltechnischer und visueller Beeinträchtigungen mehr als erfüllt werden kann. Beim Schall ergaben die Berechnungen das Einhalten des sogenannten „Irrelevanz- Schwellenwertes“ an den nächsten Imissionspunkten (Hechenberg, Weiherhaus).
Nachdem die durchgeführten Untersuchungen keine Hemmnisse ergeben hatten, wurde in Absprache mit den zuständigen Behörden und der Gemeinde Taching am See 2019 mit den Vorplanungen begonnen. Da die Planungen weit fortgeschritten sind, konnte das Projekt den Nachbarn, den Bürgern und Gewerbetreibenden von Taching am See und Tittmoning vorgestellt werden. Im 3.Quartal 2019 wurden die Bohrungen und die Stromerzeugungsanlage im Rahmen bergrechtlicher und baurechtlicher Anträge beantragt. Ein wichtiger Meilenstein war dabei das positive Ergebnis des Gutachtens
der Allgemeinen Vorprüfung nach dem Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (§7 Abs.1 UVPG). Im März-April 2020 kann bei weiterem guten Verlauf der Genehmigungsprüfung mit der Erteilung der Genehmigungen gerechnet werden. Mit dem Bohrplatzbau (Dauer: 3-4 Monate) könnte Ende 2020 begonnen werden.
Der Bohrplatz hat eine Fläche von Insgesamt 2,45 ha. Nach den Bohrungen werden die bebauten Flächen für die Stromerzeugungsanlage verwendet. Die anfallenden Abwässer sowie die Niederschläge werden fachgerecht entsorgt. Am Bohrplatz wird im Zweischicht- Betrieb gearbeitet. Die Bohrarbeiten inkl. der Pumptests werden voraussichtlich zwei Jahre beanspruchen. Für die Versiegelung der Ackerflächen werden in Absprache mit den Behörden ökologische Ausgleichsflächen geschaffen. So sollen auch direkte Pflanzarbeiten an den östlichen und nördlichen Seiten ebenfalls das Landschaftsbild aufbessern. Der Bohrplatz wird zum Schutz entsprechend umzäunt werden. Rund um die Uhr wird es Ansprechpartner geben, die bei aktuellen Ereignissen vor Ort kontaktiert werden können.
Sollten die Bohrungen erfolgreich sein, werden ca. 230 l/s mit einer Temperatur um 130°C erwartet. Mit dieser Menge an geothermischer Energie könnten 8,77 MW dauerhaft, wetterunabhängig und ohne Emissionen erzeugt werden. Der Strom soll in das örtliche Netz eingespeist werden. Darüber hinaus soll ein signifikanter Anteil auch für die Fernwärmeversorgung verwendet werden.
Die Stromerzeugung erfolgt in einem schallisolierten Maschinenhaus. Während nur noch die Leitwarte eingehaust ist, sind alle anderen Einheiten wie:
ohne Einhausung. Für den Betrieb der Anlage ist im Regelbetrieb kein Anlieferverkehr nötig. Auch sonst gibt es keine nennenswerten Abfälle oder Gerüche. Hauptschallquelle sind die Lüfter.
zuletzt bearbeitet Januar 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de