Als theoretisches Erdwärmepotenzial wird das gesamte Erdwärmevorkommen bezeichnet, das theoretisch innerhalb einer Region nutzbar wäre. Dabei ist es unerheblich, wenn Teile des theoretischen Potenzials wegen fehlender technischer Voraussetzungen nicht gehoben werden können. Um Aussagen über dieses heat-in-place oder genereller quantity-in-place Potenzial machen zu können, ist eine Bezugstiefe (z.B. -10.000 Meter) festzulegen. Die Methode, dieses Potenzial zu ermitteln wird üblicherweise die 'volumetrische Methode' genannt, da der Wärmeinhalt eine Volumens betrachtet wird.
Das theoretische Potenzial zur Stromerzeugung ist nur etwa 10% des heat-in-place Potenzials. Bezogen auf die Stromerzeugung beträgt das theoretische Potenzial in bis zu 10.000 m Tiefe in Deutschland 118 Exajoule bzw. rund 33.000 Mrd. kWh/a. Dieser Wert basiert auf der Annahme, dass bei einer nachhaltigen Nutzung jährlich ein Tausendstel der verfügbaren Wärmemenge entnommen werden kann. Dem steht ein Stromverbrauch von 540 Mrd. kWh im Jahr 2006 gegenüber, der etwa einem Sechzigstel des Potenzials entspricht.
Genauere und global vergleichbare Potenzialangaben werden durch eine UN-definierte einheitliche Betrachtungsweise (specifications) erwartet. Diese stehen unter dem Begriff UNFC 2009 zur Verfügung.
https://www.unece.org/energy/se/unfc_2009.html
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