Das Very-Low-Frequency-Verfahren (VLF-Verfahren) ist ein passives elektromagnetisches Verfahren in der Geophysik. Unter Ausnutzung der elektromagnetischen Induktion lassen sich Rückschlüsse auf die Leitfähigkeit des Untergrundes ziehen.
Das VLF-Verfahren nutzt vorab vorhandene leistungsstarke Sender verschiedener Länder aus, die weltweit empfangbar sind und beispielsweise zur Kommunikation mit Unterseebooten dienen. Solche Längstwellensender werden in einem Frequenzbereich von 15 bis 25 kHz betrieben. Die gesendete Horizontalkomponente des primären Magnetfeldes induziert in großer Entfernung zum Sender Wirbelströme im Untergrund (vergleiche Skineffekt). Das hierdurch erzeugte sekundäre Magnetfeld (Vertikalkomponente) hat entsprechend der elektrischen Leitfähigkeit des Untergrundes eine zum primären Magnetfeld (Normalfeld) veränderte Amplitude und eine Phasenverschiebung. VLF-Messungen werden genutzt, um insbesondere Leitfähigkeitsveränderungen, hervorgerufen durch langgestreckte vertikale Strukturen, im Bereich der Geologie und der Hydrologie zu erfassen.
VLF ist ein relativ preisgünstiges Verfahren, da es zwar aktive Quellen benutzt, diese aber kostenlos und ohne eigenen Aufwand zur Verfügung stehen. Die Messung kann schnell (so schnell wie man laufen kann) oder auch von fahrenden Fahrzeugen aus erfolgen. Es eignet sich allerding nur zur Exploration von Teufen bis zu einigen Zehnermetern.
Wegen der geringen Eindringtiefen eignet sich das Verfahren nur für Oberflächennahe Geothermie.
Vargemezis, G.: 3D geoelectrical model of geothermal spring mechanism derived from VLF measurements: A case study from Aggistro (Northern Greece). In: Geothermics Nummer 51 (2014), S. 1-8
Follin, J. W., Jr.; Yu, K. : Use of ELF Measurements to Supplement VLF and Magneto Telluric Signals in Electromagnetic Prospecting, Geothermal Resources Council Transaction 1977
https://de.wikipedia.org/wiki/Very-Low-Frequency-Verfahren
zuletzt bearbeitet Januar 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de