Vuilleumier-Wärmepumpen haben im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen einige bemerkenswerte Vorteile: Antriebsenergie ist Wärme, die dem Aggregat von außenz. B. durch einen Gasbrenner zugeführt wird. Die äußere Verbrennung ermöglicht einen schadstoffarmen Betrieb sowie die Anpassung an unterschiedlichste Brennstoffe. Als Arbeitsgas dient umweltneutrales Helium. Wärme kann auch auf niedrigem Temperaturniveau genutzt werden.
Vuilleumier-Wärmepumpen wurden zunächst nur als Kältemaschinen für sehr spezielle Einsatzgebiete, etwa zur Kühlung von Infrarotsensoren oder zur Fangkühlung in Fischkuttern eingesetzt. In 80er und 90er Jahren arbeiteten Forschungsgruppen in Deutschland, in den Niederlanden, Dänemark und Japan an Versuchsmustern.
Wesentlicher Grund dafür, dass Vuilleumier-Wärmepumpen bisher noch keine Anwendung im Heizungssektor gefunden haben, dürften die hohen Anforderungen an die Standfestigkeit des Aggregates sein. Ein Einsatz über 10-12 Jahre entspricht etwa 20.000 Betriebsstunden des hermetisch verschlossenen und der Wartung unzugänglichen Kolbensystems. Mit den Fortschritten der Material-und Fertigungstechnik ist es heute möglich, effiziente Vuilleumier-Wärmepumpen zu konstruieren, welche die geforderte Zuverlässigkeit besitzen.
Um die Technik gezielt für den Hausheizungssektor zu erschließen, förderte das Bundesministerium für Wirtschaft undTechnologie (BMWi) seit 1993 ein Joint Venture zweier Heizgeräte-Hersteller, die in Kooperation mit Materialforschungsinstituten mehrere gasbetriebene Vuilleumier-Wärmepumpen mit Nennleistungenvon 4 und 20 Kilowatt entwickelten. Einige Prototypen werden derzeit einem 20.000-Stunden-Dauerbetriebstest unterzogen.
zuletzt bearbeitet September 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de