Als latente Wärme (lateinisch latens ‚verborgen‘) bezeichnet man vorwiegend in der Meteorologie und der Versorgungstechnik die bei einem Phasenübergang erster Ordnung aufgenommene oder abgegebene Enthalpie in der Einheit Joule. Der in der Thermodynamik dafür verwendete Fachbegriff lautet Umwandlungsenthalpie, da die Phasenübergänge im offenen System isotherm und isobar sind, während sich das spezifische Volumen ändert. Je nach Art des Phasenübergangs wird z. B. zwischen Sublimations-, Schmelz-, Verdampfungs- oder Kondensationsenthalpie unterschieden. Der Begriff der latenten Wärme ist aus thermodynamischer Sicht veraltet, da Wärme neben Arbeit als Übertragungsgröße von Energie über die Systemgrenze eines thermodynamischen Systems definiert ist.
Dagegen heißt die für eine Temperaturerhöhung aufgebrachte Energie umgangssprachlich fühlbare Wärme. In der Thermodynamik lautet der dafür verwendete Fachbegriff thermische Energie. Ihr Verhältnis zur latenten Wärme wird Bowen-Verhältnis genannt.
Die latente Wärme ist als spezifische Größe tabelliert, d. h. als Wärmemenge bezogen auf eine bestimmte Menge eines Stoffes – zu finden z. B. im Periodensystem der Elemente:
Latente Wärme spielt sowohl in der Oberflächennahen Geothermie als auch in der Tiefen Geothermie eine Rolle. Zentral sind meist die Übergänge des Wassers in verschiedenen Aggregatzustände (fest, flüssig, gasfömig). Diese Übergänge können sowohl in technischen Anlagen als auch frei im Untergrund stattfinden. Daneben sind auch Phasenübergänge von Arbeitsmitteln (z.B. CO2) von Interessen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Latente_W%C3%A4rme
zuletzt bearbeitet April 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de