Aussagen über Effizienz, Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Geothermieanlage sind entscheidend von den hydraulischen und thermischen Eigenschaften des Nutzhorizontes sowie der Zusammensetzung des Wassers abhängig.
Diese Eigenschaften müssen vorab bestmöglich erkundet werden (Exploration). Angaben zu den gewählten Untersuchungs- und Auswerteverfahren sind detailliert festzuhalten. Die Entscheidung über die Wirtschaftlichkeit geothermischer Anlagen trifft aber letztendlich der Betreiber/Investor aufgrund betriebswirtschaftlicher Überlegungen. Dabei hat die Abnehmerstruktur eine hohe Priorität.
Standorte mit erhöhten Temperaturgradienten (Temperaturanomalien) können zu Kostenersparnissen infolge geringerer Bohrtiefen führen. Allerdings muss immer die zu erzielende Förderrate berücksichtigt werden. Wegen der durchschnittlichen Bohrlochkopf Temperaturverhältnisse im Untergrund Deutschlands kann die geothermische Energienutzung vor allem den Wärmemarkt beliefern. Für den wirtschaftlichen Betrieb einer geothermischen Heizanlage ist es erstrebenswert, die Wärme möglichst ganzjährig zu nutzen (z. B. Nah- oder Fernwärmenetz, Prozesswärme, Trocknungsanlage, Bereitstellung von Kühlleistung). Dabei ist die Nutzung der Wärme hintereinander auf verschiedenen Temperaturniveaus (Kaskadenprinzip) aus ökonomischer und ökologischer Sicht anzustreben, beispielsweise in der Kombination Fernwärme (90–60 °C), Gewächshäuser (60–30 °C) und Fischzucht (unter 30 °C).
Stromerzeugung ist in der Regel erst bei Temperaturen oberhalb von 100 °C mit entsprechender Technologie möglich. Je höher das erzielte Temperaturniveau ist, umso besser ist der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung. Auch bei dieser Technik ist die (Rest-)Wärme (meist um 90 °C) aus ökologischer und ökonomischer Sicht zu vermarkten. Analoge Überlegungen gelten für die Nutzung bei petrothermalen Systemen.
zuletzt bearbeitet Januar 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de