Prof. Dr. Hänels langes Wissenschaftlerleben widmete sich fast ausschließlich den grundlegenden Fragen der Geothermie. Nach Seinem Studium trat er 1961 in die damalige Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover ein. Dort wandte er sich bald der Geothermik zu und übernahm 1965, jetzt bei den Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben, die Leitung des Fachreferates Geothermik. Im Jahre 1968 wurde er in Clausthal promoviert, 1981 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin.
Prof. Hänel ist Herausgeber mehrerer geothermischer Standardwerke. Hier sind insbesondere das gemeinsam mit Oskar Kappelmeyer herausgegebene Lehrbuch Geothermics with Special Reference of Applications (1974) und das Handbook of Terrestrial Heat-Flow Density Determiniation (Hänel, Rybach & Stegena, 1988), der gemeinsam mit Frau E. Staroste herausgegebene Atlas of Subsurface Temperatures in the European Community, Austria and Switzerland (1988) sowie der Geothermal Atlas of Europe (Mitherausgeber, 1991) zu nennen. Mehr als 100 Publikationen, davon viele auf dem Sektor der Geothermik, finden sich in seiner Veröffentlichungsliste.
1974 - 1982 war er Sprecher der Arbeitsgruppe Geothermik des Forschungskollegiums Physik des Erdkörpers in Deutschland. Die wesentlichste Aufgabe bestand darin, Arbeitsgruppen der verschiedenen geowissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere der Geophysik, aus Hochschulen, den geologischen Diensten und interessierten Firmen mit dem Ziel der Erschließung des Untergrundes im Hinblick auf die Nutzung von geothermischer Energie zusammenzuführen.
International genießt Prof. Dr. Hänel hohes Ansehen. So war er langjähriges Mitglied der International Heat Flow Commission (IHFC) und Mitbegründer des UNU-Ausbildungszentrums Geothermische Energie in Reykjavik, Island, durch die United Nations University, Tokio (Japan).
Von 1986 bis 1989 leitete er die Arbeitsgruppe Bohrlochgeophysik beim Kontinentalen Tiefbohrprogramm (KTB). 1989 wurde er dann als Leiter der Unterabteilung Geophysik in den Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben beim Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung und im Sommer 1991 Leiter dieser Einrichtung.
Im selben Jahr wurde Prof. Hänel bei der Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft in Bochum zum designierten Vorsitzenden gewählt und für 1993 bis 1995 als Vorsitzender bestätigt. 1995 konnte er seinen 60. Geburtstag feiern.