Oberflächennahe Erdwärme kann durch Förderung von Grundwasser aus einem Brunnensystem gewonnen werden. Bei Ein- oder Zweifamilienhäuser besteht dieses System aus einem Förder- und einem Rückgabebrunnen (Injektionsbrunnen). Bei größeren Gebäudekomplexen kommen mehrere Förder- und Rückgabebrunnen zum Einsatz. Bei der Nutzung des Brunnensystems für Heizzwecke wird dem Förderwasser Wärme entzogen, wobei das abgekühlte Wasser in einer zweiten Bohrung (Injektionsbrunnen) wieder in den Grundwasserleiter zurückgegeben wird. Wird das Brunnensystem zur Kühlung des Gebäudes eingesetzt, so ist der Prozess genau umgekehrt. Zu beachten ist, dass sich die beiden Brunnen gegenseitig nicht beeinflussen. Die Rückeinspeisung des abgekühlten Wassers sollte in keinem Fall oberstrom einer Entnahmebohrung liegen.
Weiterhin ist die Kenntnis der chemischen Eigenschaften des Grundwassers wichtig, da manche Wässer zu Ausfällungen neigen, was zu Verstopfungen der Brunnenfilterrohre, der Rohrleitungen oder des Wärmetauschers führen kann.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet September 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de