Erdbebenvorhersage bzw. Erdbebenprognose ist die Gesamtheit der Verfahren, Mittel und Versuche, das Auftreten eines Erdbebens einer bestimmten Stärke zu einer genauen Zeit und an einem genauen Ort vorherzusagen.
Wegen des volkswirtschaftlichen Schadens und eventueller Opfer (Massenpanik oder Massenhysterie) ist eine Frühwarnung der Bevölkerung vor einem einzelnen Erdbeben nur sinnvoll, wenn die Zahl der zu erwartenden Opfer des Erdbebens als sehr groß eingeschätzt wird, oder wenn das Erdbeben sehr genau in Raum und Zeit vorausgesagt werden kann. Die zeitlich und räumlich exakte, verlässliche Vorhersage von Erdbeben ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht möglich. Es existieren allenfalls Warnsysteme, die einen Vorlauf von einigen Sekunden bieten, da meist unschädliche P-Wellen wesentlich früher aufgezeichnet werden als die langsam laufenden meist aber für die Schäden verantwortlichen Oberflächenwellen. In diesen kurzen Warnzeiten kann aber z. B. die Elektrizitätsversorgung automatisch abgeschaltet werden.
Zu unterscheiden von der Vorhersage ist eine generelle Prognose. Diese beruht auf statistischen Auswertungen der bisherigen Seismizität. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine längere Pause in der keine Beben der betrachteten Art aufgetreten sind (seismic gap). Mit der Länge dieser Pause wird ein Auftreten eines Erdbebens immer wahrscheinlicher. Ein Beispiel ist die seismologische Pause an der nordanatholischen Verwerfung in der Türkei und die damit ständig steigende Gefahr eines Großbebens in Istanbul.
In der Geothermie wird im Kontext induzierte Seismizität versucht, prognostische Elemente in das Reaktionsschema (Ampelsystem, traffic light system, TLS) als Bestandteil eines kontrollierten Betriebs einzubauen. Diese Bemühungen sind noch Gegenstand der Forschung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbebenvorhersage
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